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Tagungszusammenfassung der 25. KaWuM in Aachen

Die 25. KaWuM hat sich vier Resolutionen angeschlossen, welche jeweils bereits von mehreren anderen Bundesfachschaftentagungen unterzeichnet werden:

  • der Forderung zur Abschaffung der Pflicht zur Angabe von Symptomen bei krankheitsbedingter Prüfungsunfähigkeit
  • der Forderung nach Pflichtveranstaltungen zur Nachhaltigkeit an Hochschulen
  • der Forderung nach einem Tarifvertrag für studentische Beschäftigte (TVStud)
  • der Resolution zum Deutschlandticket (Entwurf der Zusammenkunft aller Physik-Fachschaften)

Des weiteren wurden neben allgemeinen Diskussionen rund um das Deutschlandticket, sowie dessen Auswirkung auf solidarfinanzierte Semesterticket, auch über Awareness an den Hochschulen und die ökologische Nachhaltigkeit in den Fachschaften diskutiert. Ebenfalls wurde die Kampagne „Fuck off studentische Armut – Kampagne für mehr Sichtbarkeit“ des StuRa Dresden vorgestellt und diskutiert, wie das Thema von anderen Fachschaften das Problem angehen können

Positiv hervorgehoben wurde, dass während Corona entstandene digitale Lerninhalte teilweise weiterverwendet werden.

Bezüglich der dauernden Themen der KaWuM wie der geringe Nachwuchs für den Fachbereich MatWerk und die teils schwierige und wenig studierendenfreundliche Hochschulpolitik lassen sich leider kaum Erfolge verzeichnen.

Zusätzlich gehörten zum Programm drei Exkursionen:

  • Ernst Ruska-Centrum: Das ERC ist ein Zentrum für modernste Elektronenmikroskopie und -spektroskopie. Die Forschung zielt darauf ab, ein Verständnis der Strukturen, Eigenschaften und grundlegenden Mechanismen von strukturellen, funktionellen und elektronischen Materialien auf atomarer Ebene zu schaffen. Schwerpunkt liegt dabei auf Systemen zur Energiegewinnung, -umwandlung und -speicherung.
  • Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt:
    • Institut für Materialphysik im Weltraum: Untersuchung von Eigenschaften von Schmelzen und ihrer Erstarrung. Ziel ist es, die Eigenschaften von Werkstoffen aus dieser Kenntnis vorherzusagen und somit Materialdesign aus der Schmelze zu ermöglichen. Durch vergleichende Experimente im Weltraum und auf der Erde werden schwerkraftgetriebene Phänomene beschrieben.
    • Institut für Werkstoffforschung: Forschungsschwerpunkt dieses Instituts liegt in der Entwicklung neuer Werkstofflösungen und ihrer Prozesstechniken für Anwendungen in der Luft- und Raumfahrt, in der Energie und im Automobilsektor. Erforscht werden metallische Strukturen, hybride Systeme, Struktur- und Funktionskeramiken und Aerogele.
  • Hüttenwerke Krupp Mannesmann: Einführung in die Dekarbonisierungsstrategie von HKM, danach Werksführung inkl. Stahlwerk, Hochofen, Erdgas-Einblasanlage und zukünftiger Standort der Direkt-Reduktions-Anlage.

Im Rahmen eines Fachvortrags hat Prof. Wuttig über die Klassifikation der Bindungstypen von Materialien anhand weniger Indikatoren und die Vorhersage von Eigenschaften anhand von diesen geredet. Er hebt die aus DFT-Rechnungen berechenbaren Indikatoren „ES“ (Zahl geteilter Elektronen) und „ET“ (Zahl transferierter Elektronen) als für diesen Zweck sehr gut geeignet hervor. Im ES-ET-Diagramm bilden die bekannten Bindungstypen (ionisch, kovalent, metallisch) gut voneinander abgrenzbare Gebiete. In der Mitte befinden sich einige Verbindungen, die keinem dieser Typen zugeordnet werden können und sich auch in den Eigenschaften klar unterscheiden. Daher schlägt Prof. Wuttig die Einführung einer vierten Bindungsart namens metavalent vor.

Alle Protokolle der Arbeitskreise mit Ergebnissen sowie die Resolutionstexte können im Wiki eingesehen werden.